Dritter Fachtag: Forschungsverbund und Landesinstitute tauschen sich über „Diagnosebasierte Förderung“ aus

Auf dem dritten Fachtag von „Leistung macht Schule“ trafen sich Verantwortliche aus Forschung, Landesinstituten und Kultusministerien. Dabei zeigte sich, dass Konzepte zur diagnosebasierten Förderung in Schulen nachhaltig eingesetzt werden können, wenn alle Beteiligten zusammenarbeiten – von der einzelnen Lehrkraft bis hin zu den Landesinstituten.

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Rund 45 Vertreterinnen und Vertreter aus Forschung, Landesinstituten und Kultusministerien haben sich am 20. April zum dritten Fachtag von „Leistung macht Schule“ digital getroffen. Im Fokus stand die „Diagnosebasierte Förderung“, insbesondere das „Erkennen und Fördern von Begabung und Leistung im (Fach-)Unterricht und in erweiterten Lernumgebungen“.

Zwei Impulsvorträge des Forschungsverbundes gaben einen Einblick in die Thematik: Zunächst zeigte Professor Elmar Souvignier von der Universität Münster die Möglichkeiten der diagnosebasierten differenzierten Leseförderung in der Grundschule auf. Danach stellten Professor Ralf Benölken und Wiebke Auhagen von der Universität Wuppertal offene Aufgabenformate vor, die sie in ihrem Projekt zur Mathematik gemeinsam mit Lehrkräften erarbeiten. Damit können leistungsstarke Kinder besonders gut herausgefordert und individuell gefördert werden. Nach den beiden Vorträgen diskutierten die Teilnehmenden über die Chancen und Herausforderungen, die sich ergeben können, wenn spezifische Diagnose und Förderung im Regelunterricht umgesetzt werden sollen.

Landesinstitute und Qualitätseinrichtungen der Länder setzen eigene Impulse

Insgesamt zwei Kurzvorträge aus den Landesinstituten und Qualitätseinrichtungen der Länder regten zu lebhaften Gesprächen an: Jan Kwietniewski und Andreas Terfloth aus Hamburg unterstrichen die Rolle der Digitalisierung, indem sie eine digitale Selbstlernplattform vorstellten. Diese erhielt großen Zuspruch aus dem Kreis der Teilnehmenden.

Monika Jost aus dem Pädagogischen Landesinstitut Rheinland-Pfalz und Michaela Rastede von der Vernetzungsstelle Begabungsförderung in Bremen fragten in ihrem Impuls, welche Strukturen und Prozesse dafür sorgen könnten, dass aus den „Produkten“ (Konzepten, Strategien und Materialien), die Schulen und Forschung gemeinsam entwickeln, ein umfassendes Unterrichtsentwicklungskonzept entstehen kann. Das Plenum war sich darin einig, dass die Produkte dafür in eine zielorientierte Schulentwicklung eingebettet werden sollten. Außerdem müssten alle an der Initiative beteiligten Akteure von der Lehrkraft, über die Schulleitung bis hin zu den Verantwortlichen in Landesinstituten und Kultusministerien an einem Strang ziehen, wenn die Forschungs- und Entwicklungsergebnisse von „Leistung macht Schule“ nachhaltig verankert werden sollen.

Grit Brandt von der Koordinierungs- und Beratungsstelle für Begabtenförderung Sachsen-Anhalt und Professor Christian Fischer vom Forschungsverbund zogen als Fazit, dass „Leistung macht Schule“ zu einem treibenden Motor der Unterrichts- und Schulentwicklung, Professionalisierung und Vernetzung der Schullandschaft in Deutschland werden kann.

Weitergehende Information

Die Fachtage sind ein Format für den regelmäßigen Austausch zwischen dem Forschungsverbund von „Leistung macht Schule“ und den Landesinstituten beziehungsweise Qualitätseinrichtungen der Länder über die gemeinsame Arbeit in der Initiative. Das Bundesministerium für Bildung und Forschung finanziert die Fachtage und unterstützt damit die gewinnbringende Zusammenarbeit der Akteure. Organisiert werden die Fachtage vom DLR Projektträger. Die inhaltliche Ausrichtung und Koordination übernimmt der Forschungsverbund von „Leistung macht Schule“.

Bericht zum 1. Fachtag 2019

Bericht zum 2. Fachtag 2020