Initiative „Leistung macht Schule“

Ziel der Bildungspolitik sind bestmögliche Bildungschancen für alle Schülerinnen und Schüler – und zwar unabhängig von ihrer Herkunft, ihrem Geschlecht oder ihrem sozialen Status. Das gilt auch für besonders leistungsstarke Kinder und Jugendliche und solche mit bisher unentdeckten Stärken. Mit der gemeinsamen Initiative „Leistung macht Schule“ optimieren Bund und Länder ihre Förderung bundesweit.

Die Initiative „Leistung macht Schule“ folgt dem Leitgedanken, Stärken aller Schülerinnen und Schüler im Regelunterricht zu erkennen und ihnen eine Lernentwicklung zu ermöglichen, die ihren Potenzialen angemessen ist. Diese Förderung ist sowohl für den Einzelnen im Sinne der Chancengerechtigkeit als auch für die Gesellschaft von großer Bedeutung. Denn: Internationale Bildungsvergleichsstudien wie PISA oder TIMSS zeigen, dass in Deutschland vergleichsweise wenige Kinder und Jugendliche Spitzenleistungen erzielen.

Die Grundlagen für „Leistung macht Schule“ wurden im November 2016 mit einem gemeinsamen Beschluss von Bund und Ländern (PDF, 252 KB) gelegt und im Jahr 2020 mit Blick auf den Transfer in die Breite weiterentwickelt (Konzeption für die zweite Phase 2023-2027, PDF 212 KB). Das Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) und die Länder finanzieren die Initiative zu gleichen Teilen mit insgesamt 125 Millionen Euro.

Die zwei Phasen der Initiative

Veränderungen im Bildungsbereich und Verbesserungen in den Leistungen von Schülerinnen und Schülern benötigen Zeit. Die Initiative ist daher auf 10 Jahre angelegt. In der ersten Phase nahmen seit 2018 bundesweit 300 Schulen verschiedener Schulformen aus dem Primar- und Sekundarbereich teil. Sie wurden von den Ländern in einem mehrstufigen Auswahlprozess sorgfältig ausgewählt und werden von ihnen vor Ort betreut.

Das BMBF hat zu einem breit angelegten Schul- und Unterrichtsentwicklungsprozess dieser 300 Schulen beigetragen, indem es einen interdisziplinären Forschungsverbund mit 18 beteiligten Universitäten gefördert hat. Die Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler haben gemeinsam mit den Schulen Konzepte, Strategien und Maßnahmen erarbeitet, mit denen Lehrkräfte ihren Unterricht so ausrichten können, dass sie die Potenziale ihrer Schülerinnen und Schüler früher entdecken und gezielter im Regelunterricht fördern können. Um das zu erreichen, sollte individuelle Potenzialförderung Teil der Leitbilder der Schulen sein. Mit Unterstützung der Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler wurden Schulen daher gleichzeitig dabei unterstützt, Schritt für Schritt eine leistungsförderliche Schulkultur zu entwickeln.

Kern der zweiten Phase der Initiative ist der Transfer der Ergebnisse. Ziel ist, an möglichst vielen Schulen bundesweit eine leistungs- und begabungsförderliche Schul- und Unterrichtskultur zu etablieren. Dazu werden die wissenschaftlich fundierten und in der Schulpraxis erprobten Konzepte, Strategien und Materialien der ersten Phase transferiert. Die Schulen, die sich an der ersten Phase der Initiative beteiligt haben, sind dabei Multiplikatoren für die neu hinzugekommenen Schulen. Sie arbeiten mit diesen in Schulnetzwerken zusammen und geben ihr Wissen und ihre Erfahrungen weiter. Der Transfer wird auch in der zweiten Phase wissenschaftlich unterstützt und begleitet durch einen Forschungsverbund, der 15 Hochschulen und weitere assoziierte Partner umfasst und vom BMBF gefördert wird.