„Leistung macht Schule“-Jahrestagung 2020: Jetzt treffen wir uns erst recht – dann eben online!
Vom 17.-18. September 2020 tauschen sich Lehrkräfte, Forschende und Verantwortliche aus der Bildungspolitik online über die bestmögliche Förderung junger Talente aus. Bis zu 600 Teilnehmende werden in diesem Jahr erwartet. Mit dabei sind auch Bundesbildungsministerin Anja Karliczek und die Präsidentin der Kultusministerkonferenz, Stefanie Hubig.
In diesem Jahr steht die Jahrestagung unter dem Motto „Begabungen erkennen – Potenziale entfalten – Persönlichkeit entwickeln“ und wird von der Universität Leipzig aus organisiert. „Unsere Initiative lebt von der aktiven Zusammenarbeit zwischen Lehrkräften und Forschenden. Gemeinsam entwickeln wir die besseren Ideen und geben unsere Erfahrungen weiter. Die Netzwerkarbeit ist dafür enorm wichtig“, sagt Professor Heinz-Werner Wollersheim, der mit seinem Team die Online-Tagung organisiert. „Wir wollen uns die Begegnung mit unseren Projektschulen, die für unsere gemeinsame Arbeit existenziell ist, einfach nicht nehmen lassen. Unsere Tagung findet deshalb trotz Corona, oder vielmehr – jetzt erst recht – statt.“
Jahrestagung 2020 als Online-Tagung
„Unsere Projektergebnisse für ‚Leistung macht Schule‘ hängen maßgeblich von der aktiven Diskussion und der Weiterentwicklung unserer Methoden und Werkzeuge ab. Dafür ist die persönliche Begegnung eigentlich unerlässlich, weil sie Kreativität und Energie bündeln kann“, so Wollersheim weiter. „Auch wenn solche Energien nur bis zu einem gewissen Punkt digital transportiert werden können, werden nun technisch genügend Raum und Zeit für Interaktion geschaffen.“
Wollersheim geht davon aus, dass die Teilnehmenden die Tagung aktiv mitgestalten werden, weil sie sich schon von vorangegangenen Veranstaltungen kennen und gemeinsam sehr viel Wissen erarbeitet haben. Da müsse man nicht mehr zurückhaltend sein.
Die Formate und die Themen
Sowohl Formate in Echtzeit als auch im Vorhinein aufgezeichnete Vorträge machen das Programm der Online-Tagung vielseitig:
Keynotes
Zwei hochkarätige Redner greifen in den Keynotes Themen auf, die für die Projektarbeit von „Leistung macht Schule“ akut und wesentlich sind: Professor Christoph Igel (ehemaliger wissenschaftlicher Leiter des Educational Technology Lab im Deutschen Forschungszentrum für Künstliche Intelligenz (DFKI) in Berlin, heute Direktor der Agentur für Cybersicherheit bei der Bundeswehr) spricht über „Bildung, Digitalisierung und Künstliche Intelligenz“, weil er davon überzeugt ist, dass Begabung von Schülerinnen und Schülern und Digitalisierung durchaus zusammengedacht werden sollten. Reihnhard Kahl (Erziehungswissenschaftler, Bildungsjournalist und Filmemacher) wird in seinem Vortrag „Individualisierung: das Geheimnis guter Schulen, und wie sie gelingt"“ auf drei konkrete Fallbeispiele gelingender Individualisierung und ihre positiven Folgen für Schülerinnen und Schüler eingehen.
Teilprojektspezifische Workshops und abwechslungsreiches Parallelprogramm
Lehrkräfte und Forschende werden in Workshops gemeinsam an den Inhalten ihrer 22 Projekte weiterarbeiten. In einem abwechslungsrechen Parallelprogramm stehen Lehrkräften darüber hinaus zahlreiche Vorträge und interaktive Austauschformate rund um die beiden Kernmodulen zur begabungs- und leistungsfördernden Schul- und Unterrichtsentwicklung zur Auswahl. In diesem Jahr sollen auch verstärkt Schulleitungen miteinander ins Gespräch kommen. Das ist unerlässlich, wenn es darum geht, die Strategien, Konzepte und Maßnahmen von „Leistung macht Schule“ über das Projektende hinaus in den Schulen zu verankern.
Paneldiskussionen und Interviews
Die Paneldiskussionen werden als Hybridveranstaltung realisiert. Das heißt, dass ein Teil der Diskutanten in einem Raum vor Ort anwesend ist, während die übrigen live zugeschaltet werden. Am Donnerstag werden zwei Schulvertreterinnen und -vertreter, Professor Wolfgang Hallet, Professor Heinz-Werner Wollersheim (beide Forschungsverbund), Professorin Kerstin Mayrberger (Universität Hamburg) und Professorin Mandy Schiefner-Rohs (TU Kaiserslautern) über „LemaS-Schulen in Zeiten von Corona – Lessons Learned“ diskutieren.
Am Freitag ziehen Bundesbildungsministerin Anja Karliczek und die Präsidentin der Kultusministerkonferenz, Stefanie Hubig, in kurzen Interviews eine erste „(Zwischen-)Bilanz“. Diese wird direkt im Anschluss von Forschungsverbundkoordinatorin Professorin Gabriele Weigand und Professor Hans Anand Pant vom Forschungsverbund gemeinsam mit zwei Lehrkräften vertieft. Dabei werden die Diskutanten auch auf die „Perspektiven: LemaS in der Schullandschaft“ eingehen und damit die Tagung schließen.
Die Chancen einer Online-Tagung
„Wir möchten, dass bei unseren Teilnehmenden der Funke überspringt. Deshalb legen wir, ähnlich wie bei einer Präsenzveranstaltung, großen Wert auf einen zeitlichen Ablauf“, betont Wollersheim. Die Teilnehmenden werden sich gewissermaßen zu ihren Wunschveranstaltungen bewegen, die pünktlich beginnen und enden. Auch Pausen werden bewusst eingeplant.
„Natürlich wird das entspannte Schwätzchen auf dem Flur bei einem Kaffee fehlen. Das können wir nicht ersetzen. Dafür schaffen wir mit unseren aufgezeichneten Vorträgen, Keynotes und Paneldiskussionen wertvolle Produkte, die auch nach der Tagung noch abrufbar sein werden und so mehr Interessierten zugänglich gemacht werden können, als zu einer Tagung je anreisen würden.“ Das gilt jedoch nicht für die Diskussionen: „Die muss man schon live erleben, aufzeichnen werden wir sie aus Datenschutzgründen nicht.“
Programm und weitere Informationen
Weitere Informationen sowie das Programm zur Online-Jahrestagung vom 17.-18. September sind hier abrufbar.