Teilprojekt 13: Entwicklung adaptiver Konzepte für eine diagnosebasierte individuelle Förderung von leistungsstarken und potenziell besonders leistungsfähigen Schülerinnen und Schülern im Regelunterricht der MINT-Fächer (Informatik)

Am Projektverbund der Teilprojekte 8 bis 13 nehmen 74 Schulen teil. Dabei handelt es sich um 29 Primarschulen und 45 weiterführende Schulen aus ganz Deutschland.

Besonders leistungsfähige Schülerinnen und Schüler haben oft sehr unterschiedliche Begabungsausprägungen wie auch Lernbedürfnisse. So gibt es zum Beispiel mathematisch-naturwissenschaftlich leistungsstarke und potenziell besonders leistungsfähige Kinder und Jugendliche mit Lese-Rechtschreib-Schwierigkeiten, ebenso sehr kreative Problemlöserinnen und Problemlöser, die aber ihre originellen Lösungsideen nicht erklären können, weiterhin sehr tiefgründig denkende "Perfektionistinnen und Perfektionisten", die jedoch unter sozialen Defiziten leiden, oder leistungsstarke und potenziell leistungsfähige Mädchen mit geringen Selbstwirksamkeitserwartungen. Die individuellen Stärken und Bedürfnisse mathematisch-naturwissenschaftlich begabter Schülerinnen und Schüler zu erkennen und ihre Potenziale zu fördern, ist deshalb für jede Lehrkraft eine große Herausforderung. Im Projektverbund der Teilprojekte 8 bis 13 sollen hierfür gemeinsam mit den Lehrkräften adaptive Konzepte für den Regelunterricht in jedem MINT-Fach entwickelt werden. Die Konzepte sollen so aufbereitet werden, dass sie von Lehrkräften in der Unterrichtspraxis effektiv genutzt und zugleich flexibel an die jeweiligen konkreten Bedingungen "vor Ort" angepasst werden können. Gemäß einer ganzheitlich-komplexen Sicht auf Lehr-Lernprozesse umfassen die Konzepte:

  • ein Instrumentarium für eine Lernverlaufsdiagnostik, die neben dem Erfassen der jeweiligen fachlichen Kompetenzen auch lernförderliche beziehungsweise -hemmende intra- und interpersonale Einflussfaktoren (zum Beispiel individuell geprägte kognitive und motivationale Spezifika, Einflüsse von Eltern, von außerschulischen Förderprojekten) berücksichtigt,
  • erprobte Lernarrangements (Prototypen, zugeschnitten auf unterschiedliche Bedarfe und Potenziale) für den Einsatz im Regelunterricht in MINT-Fächern, die insbesondere interessengeleitetes, selbstbestimmtes und forschendes Lernen ermöglichen sowie Genderspezifika wie auch die Nutzung digitaler Medien einbeziehen.

In Teilprojekt 13 geht es darum herauszufinden, wie Bildung in Informatik im Regelunterricht besonders gut gelingen kann. Diagnosebasierte Konzepte individueller Förderung helfen dabei, die Fachdidaktik kontinuierlich zu verbessern. Dadurch können insbesondere auch leistungsstarke und potenziell besonders leistungsfähige Schülerinnen und Schüler profitieren.

Die Ergebnisse sollen dokumentiert und gemeinsam mit den Lehrkräften und dem Forschungsteam ausgewertet und auf diese Weise stetig erweitert und optimiert werden. Abschließend ist geplant, die erfolgreich erprobten Konzepte in Form von didaktisch-methodischen Handreichungen zu publizieren und einer breiten Lehrerschaft anzubieten.

Leitende Wissenschaftlerin

Ein Interview mit dem Lehrer Arne Langner und den Forschenden Professorin Claudia Hildebrandt und Matthias Matzner zu Konzepten für differenzierten Informatikunterricht finden Sie unter „Aktuelles“.

Weitere Informationen zum Teilprojekt finden Sie auf der Webseite des Forschungsverbunds LemaS.