Gemeinsam für die Talente von morgen: Forschung und Landesinstitute tauschen sich auf erstem Fachtag aus

Gemeinsamkeiten entdecken – Austausch intensivieren: Am 28. November 2019 trafen sich beteiligte Akteure aus Forschung, Landesinstituten und Kultusministerien beim ersten Fachtag in Berlin, um sich erstmalig detailliert über die Arbeit mit den Schulen in der Schulentwicklung auszutauschen. Die vom Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) finanzierte Veranstaltungsreihe der Fachtage wird 2020 fortgesetzt.

Erste Fachtagung LemaS

Professorin Gabriele Weigand, Koordinatorin der Forschungsverbundes LemaS, beim ersten Fachtag in Berlin.

Carolin Knauber / DLR Projektträger

Rund 45 Vertreterinnen und Vertreter aus der Wissenschaft, den Landesinstituten beziehungsweise Qualitätseinrichtungen der Länder sowie aus dem BMBF und den Kultusministerien trafen sich am 28. November 2019 zum ersten Fachtag der Initiative „Leistung macht Schule“ in Berlin.

Bereits seit 2018 arbeiten Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler des Forschungsverbundes LemaS mit 300 Schulen in ganz Deutschland gemeinsam daran, die Talente von Kindern und Jugendlichen frühzeitig zu entdecken und bestmöglich im Regelunterricht zu fördern. Ab 2023 werden die Ergebnisse dieser gemeinsamen Arbeit an weitere Schulen transferiert.

Die Landesinstitute und Qualitätseinrichtungen der Länder sind je nach Land unterschiedlich stark in die Initiative einbezogen. Sie begleiten in der Regel die teilnehmenden Schulen von Landesseite und unterstützen ab 2023 den Transfer mit geeigneten Maßnahmen wie zum Beispiel Vernetzungs- und Fortbildungsangeboten. Um bestmögliche Synergien zwischen den Angeboten der Landesinstitute und Qualitätseinrichtungen der Länder und denen des „Leistung macht Schule“-Forschungsverbundes für die Schulen herzustellen, ist ein regelmäßiger Austausch wichtig. Das vom BMBF angebotene Format der Fachtage ermöglicht es, dass Forschung und Landesinstitute beziehungsweise Qualitätseinrichtungen Gemeinsamkeiten entdecken und sich wechselseitig informieren können,damit die Schulen bestmöglich unterstützt werden.

Der erste Fachtag stand ganz im Zeichen einer leistungsfördernden Schulentwicklung: Die Leitenden der Teilprojekte 1, 2 und 3 (Leistungsfördernde Leitbildentwicklung, Kooperative Netzwerkstrukturen, Adaptive MINT-Übergangskonzepte) gaben einen lebendigen Einblick in ihre Entwicklungsprozesse mit den Schulen. Professorin Gabriele Weigand (Pädagogische Hochschule Karlsruhe), die Koordinatorin des Forschungsverbundes, machte in ihrem Vortrag deutlich, dass Schul- und Leitbildentwicklung die Grundlage für eine erfolgreiche leistungs- und begabungsförderliche Schulkultur sind. Anschließend stellte Professor Christoph Perleth (Universität Rostock) in seinem Vortrag anhand von Beispielen aus der Initiative vor, wie Schulen erfolgreich Netzwerke auf- und ausbauen können. Und Professor Friedhelm Käpnick (Universität Münster), Norma Martins (Humboldt-Universität zu Berlin) und Julia Voigt (Freie Universität Berlin) zeigten, wie Forscherlabore, Übergangs-Portfolios und Forschertage die Übergänge von Kindern vom Kindergarten in die Grundschule sowie von der Grundschule in die weiterführende Schule positiv beeinflussen können. Die Teilnehmenden entdeckten beim intensiven Austausch an vier Thementischen zu Leitbildentwicklung, kooperativen Netzwerkstrukturen, Schulentwicklungsprozessen und zur Gestaltung von Übergängen zahlreiche gemeinsame Ziele und Ansätze. Auch Lösungsmöglichkeiten für bestehende Herausforderungen bei der Entwicklung einer leistungsfördernden Schulentwicklung wurden diskutiert: Um eine nachhaltige, aber gleichzeitig ressourcenschonende Schulentwicklung zu fördern, müssten bestehende Strukturen, wie zum Beispiel Netzwerke, ausgebaut und umfassende Professionalisierungsprozesse weitergeführt werden.

Professorin Gabriele Weigand zog am Ende des Fachtags eine positive Zwischenbilanz: „Dass wir gemeinsam an einem Strang ziehen – Wissenschaft, Schule und Politik – das wurde heute ganz deutlich. Durch den gemeinsamen Austausch an den Thementischen sind uns nun allen die „Gesichter“ der Ansprechpartnerinnen und -partner bekannt. Das hilft uns, bei Abstimmungsprozessen und Fragen leichter zum Telefon zu greifen. Außerdem ist für uns als Forscherinnen und Forscher sichtbar geworden, dass es bereits vielfältige Anknüpfungspunkte zwischen dem Forschungsverbund und den Landesinstituten gibt. Darauf können beide Seiten bei ihrer Arbeit für die Initiative aufbauen.“

Die Abschlussdiskussion machte deutlich, dass sich das Format der Fachtage bewährt hat. Das BMBF ermöglicht auch weiterhin, dass Wissenschaft und Landesinstitute beziehungsweise Qualitätseinrichtungen der Länder in ihrer Zusammenarbeit gestärkt und die Ergebnisse der Initiative erfolgreich weitergegeben werden können.