„Leistung macht Schule“ verändert Unterricht und Schule in Deutschland grundsätzlich und langfristig – auch in Zeiten des Corona-Virus

Professorin Gabriele Weigand koordiniert den Forschungsverbund von „Leistung macht Schule“, der die Initiative wissenschaftlich unterstützt. Sie sorgt für eine gute Zusammenarbeit zwischen Wissenschaft und Schulen, die auch über bundesweite Schulschließungen in Krisenzeiten hinausreicht.

Prof. Weigand während eines Vortrages

Professorin Gabriele Weigand hält den Eröffnungsvortrag auf der Auftaktveranstaltung von „Leistung macht Schule“ 2018 in Berlin.

 BMBF/ Hans-Joachim Rickel

Frau Professorin Weigand, die aktuelle Corona-Pandemie stellt Lehrkräfte, Schülerinnen und Schüler und Ihre Eltern vor bisher nicht gekannte Herausforderungen. Warum ist „Leistung macht Schule“ gerade in Zeiten von bundesweiten Schulschließungen relevant?

Unser Ansatz, mit den Einzelschulen ein gemeinsames pädagogisches Grundverständnis zu erarbeiten, erweist sich als goldrichtig, denn die Schulen werden derzeit zu Aktionszentren in der Krisensituation. Lehrpersonen und Schulleitungen tun ihr Möglichstes, um ihre Schülerinnen und Schüler mit passgenauen Lerninhalten und Wochenplänen zu versorgen. Das geschieht entweder schon digital oder noch auf dem Postweg.

Dabei gerät vor allem ein Ziel von „Leistung macht Schule“ in den Blick: Wir wollen die Potenziale aller Kinder und Jugendlichen fördern. Sie durchlaufen ihre Bildungs- und Begabungsprozesse auf unterschiedlichen Wegen und werden - besonders jetzt in der Krisensituation -  zu selbstgesteuertem, eigenverantwortlichem Lernen aufgefordert. Damit das künftig noch besser gelingt, sind weitere gemeinsame Anstrengungen notwendig. Das betrifft auch die soziale Ungleichheit, die in einer solchen Situation zwangsläufig entsteht. Schule auf Distanz hat insgesamt klare Grenzen, denn Potenzial- und Leistungsförderung ist auf Gemeinschaft angewiesen und benötigt Resonanz.

Die Initiative zeichnet sich durch den engen Austausch zwischen Schulen und Wissenschaft aus. Wie arbeiten die Beteiligten im momentanen Ausnahmezustand weiter?

Wir erhalten den Kontakt zur Praxis auch in der aktuellen Situation aufrecht. Alle Ansprechpartnerinnen und -partner aus den Teilprojekten begleiten unsere Schulen weiterhin wissenschaftlich. Wir bemühen uns, flexibel mit der neuen Lage umzugehen und für jede Schulgemeinschaft pragmatische und kreative Lösungen für die Weiterarbeit zu finden. Verstärkt kümmern wir uns um die digitale Aufbereitung unserer Materialien, Konzepte und Maßnahmen, die wir im Anschluss mit den Schulen evaluieren werden.

Auch für die im September geplante Jahrestagung in Leipzig bereiten wir digitale Formate vor, um die Vernetzung von Schulen und Wissenschaft auch auf Ebene des Gesamtverbunds bestmöglich zu gewährleisten. Einige Schulen haben schon signalisiert, dass sie sich gerne aktiv an der Gestaltung beteiligen wollen.

Dafür wünschen wir Ihnen natürlich viel Erfolg!

Frau Professorin Weigand, bei Ihnen laufen alle Fäden der Forschenden von „Leistung macht Schule“ zusammen. Kann man Sie auch als „Erfinderin“ des Forschungsverbundes bezeichnen?

Nicht alleine, denn wir waren eine ganze Gruppe von Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern. Initiator war Ernst Hany (Professor für Psychologie an der Universität Erfurt). Er hat angeregt, uns auf die Ausschreibung des Bundesministeriums für Bildung und Forschung (BMBF) zu „Leistung macht Schule“ zu bewerben.

Als Gruppe kannten wir uns schon lange, denn wir waren bereits in „iPEGE“, einer internationalen  Expertengruppe zur Begabungsforschung organisiert. In dieser Konstellation haben wir uns ohnehin regelmäßig getroffen, um die Begabungsförderung national und international weiterzubringen. In einer ähnlichen Gruppierung haben wir dann auch den Antrag für „Leistung macht Schule“ geschrieben. Als ich in der Gruppe gefragt wurde, ob ich den Forschungsverbund koordinieren möchte, habe ich nach kurzem Überlegen zugesagt, weil mir das Thema tatsächlich ein Herzensanliegen ist.

Welche Veränderungen, die durch „Leistung macht Schule“ angestoßen wurden, bewegen Sie auch persönlich?

Mich begeistert, dass wir einen Weg gefunden haben, über den wir Schule tatsächlich verändern können. Dabei setzen wir an den Stärken der Schülerinnen und Schüler an. Wir verändern Blickwinkel, Haltungen und Einstellungen: von den Kindern und Jugendlichen, von ihren Eltern, von den Lehrpersonen und Schulleitungen und auch von Bund und Ländern.

Insbesondere richten wir aber unseren Fokus bei „Leistung macht Schule“ auf die Kinder und Jugendlichen, nicht nur auf die Erfüllung des Lehrplans, die Bestimmung der Schulzeit durch Prüfungen oder durch die nächsten Schulaufgaben. Wir gehen viel stärker auf die Aufgabenformate und die Schulkultur ein und lassen uns von der Begeisterung der Schülerinnen und Schüler, gemeinsam etwas leisten zu können, leiten. So verbessert sich das gesamte Schulklima.

Wann in Ihrem Leben haben Sie sich zum ersten Mal Gedanken zur Begabungsförderung gemacht?

Ich war Lehrerin an einem Gymnasium in Würzburg, an dem 2001 eine Klasse für Hochbegabte eingerichtet worden ist. Obwohl ich während meines Studiums nie mit diesem Thema in Berührung gekommen bin, habe ich mich sofort dafür interessiert. Mit der Hochbegabtenklasse mussten wir an unserer Schule von Grund auf neu überlegen, wie wir den Unterricht gestalten. Deshalb habe ich mich damals mit den wenigen Theorien und Modellen, die es bis dahin gab, beschäftigt.

Aber vieles ging im Unterricht schief und mir wurde klar: Das liegt nicht an den Kindern – es liegt am System! Daraufhin haben wir uns viel stärker an den Potenzialen und an den Interessen der einzelnen Schülerinnen und Schüler orientiert. Damit hatten wir Erfolg. Nun wird genau dieser Ansatz bei „Leistung macht Schule“ für die weitaus umfassendere Begabungsförderung aller Kinder und Jugendlichen mit vereinten Kräften vorangebracht.

Hatte Ihre Schule damals eine wissenschaftliche Begleitung?

Ja, aber die damaligen Forschenden kamen zu uns in die Schule und haben versucht, über Fragebögen herauszubekommen, welche Prozesse wie und warum ablaufen. Im Anschluss an die Auswertung haben sie uns dann gespiegelt, was wir in der Praxis eigentlich schon selbst erkannt hatten. Es wäre sinnvoller gewesen, wenn die Forschenden und wir Lehrpersonen gemeinsam Konzepte diskutiert, reflektiert und im Prozess evaluiert hätten. Im Prinzip so, wie es jetzt bei „Leistung macht Schule“ geschieht.

Wie haben Sie Ihre eigene Schulzeit als Kind erlebt? Wurden an Ihrer Schule Potenziale gut gefördert?

Rückblickend habe ich schon den Eindruck. Ich wurde in den ersten vier Schuljahren an einer kleinen Dorfschule in einem großen Schulraum mit acht Jahrgängen und etwa 40 Schülerinnen und Schülern unterrichtet. Unser Lehrer hat uns immer genau da abgeholt, wo wir standen und unsere Interessen gefördert. Er hat tatsächlich Binnendifferenzierung durchgeführt – auch wenn er sicher nie etwas von diesem Wort gehört hatte.

Später habe ich ein städtisches Mädchen-Gymnasium besucht. Damals hätte man gesagt, eine Schule „für höhere Töchter“. Am Anfang des Schuljahres wurde dort gefragt, in welcher Sparte der Vater tätig sei. In meiner Klasse gab es auch ein Arbeiterkind und ich fand es schon damals merkwürdig, dass wir deutlich nach unserer Herkunft unterschieden wurden – auch wenn ich noch keine soziologischen Begriffe dafür hatte. Aber es war augenscheinlich, dass eine solche Unterscheidung Diskrepanzen hervorruft. Das hat etwas gemacht mit diesem Kind in der Klasse.

Trotz dieser Erfahrungen in meiner eigenen Schulzeit denke ich, dass vor allem meine Arbeit als Gymnasiallehrerin meine Einstellung zur Schule des 21. Jahrhunderts geprägt hat. Deshalb ist es mir ein wichtiges Anliegen, allen Kindern die Möglichkeit zu eröffnen, ihre Talente zu entfalten – und zwar unabhängig von ihrem sozialen Status, ihrer Herkunft oder ihrem Geschlecht.

Sie sind immer wieder in der Welt unterwegs, in Frankreich, in den USA, aber auch in Australien, Japan oder Taiwan. Wie hat sich aus der Distanz Ihr Blick auf Schule und Unterricht in Deutschland verändert?

Mit einem internationalen Blickwinkel bin ich mutiger geworden und kann mir Unterricht ganz anders vorstellen. Ich sehe das Schulsystem in Deutschland in einem anderen Licht. Allerdings haben mich immer nur Teilaspekte anderer Schulsysteme beeindruckt.

Welche zum Beispiel?

Im gesamten nicht deutschsprachigen Ausland gibt es Ganztagsschulen, die auch in Deutschland seit 2006 forciert, aber noch nicht für alle Kinder umgesetzt werden. Dieser Unterschied macht sich vor allem in der Kooperation der Lehrpersonen bemerkbar: In Deutschland wird sie immer wieder gefordert, weil sie sich positiv auf die Unterrichts- und Schulgestaltung auswirkt. Allerdings haben deutsche Lehrkräfte in den bisherigen Strukturen kaum Zeit dafür.

In Japan, wie auch in vielen anderen asiatischen Ländern, ist die inhaltliche Zusammenarbeit im Kollegium viel selbstverständlicher, weil man dort ohnehin den ganzen Tag an der Schule verbringt. Auch ist die wöchentliche Anzahl der Unterrichtsstunden pro Lehrkraft wesentlich niedriger. Daher können Lehrerinnen und Lehrer dort – zwischen den Unterrichtsphasen – gemeinsam ihren Unterricht planen und darüber reflektieren. Davon kann Deutschland lernen.

Gibt es internationale Eindrücke, die sich inhaltlich auch bei „Leistung macht Schule“ wiederfinden?

In den USA habe ich eine Schule gesehen, die in der Ausstattung eher knapp bemessen war. Trotzdem waren der Unterricht sowie die Aktivitäten der Schülerinnen und Schüler sehr individuell und herausfordernd gestaltet, so wie wir es auch bei „Leistung macht Schule“ anstreben.

Die dortigen Schülerinnen und Schüler haben sich, auch außerhalb ihres Klassen- und Projektunterrichts, wechselseitig animiert: „Das ist eine gute Idee, mir fällt dazu das hier ein.“ „Und wollen wir nicht das auch noch machen?“ Wenn die Kinder an einem Thema besonders interessiert waren, hat die Lehrperson spontan Extra-Projekte an den Unterricht gebunden, was wiederum die Motivation gesteigert hat. Eine Schülergruppe hat zum Beispiel in der Mittagspause eigenständig einen Lesekreis organisiert. Die Kinder haben ihren Lunch einfach mit in die Bibliothek genommen und sich über Bücher unterhalten.

Auch dem Thema Leitbildentwicklung bin ich im Ausland begegnet: Eine australische Schule hatte ihren Katalog von Werten, die an der Schule gelebt werden sollten, am Schuleingang und in den Klassenzimmern ausgehängt. Jede Woche wurde ein anderer Wert daraus mit Aktivitäten verbunden: In der einen Woche zum Beispiel die „Verantwortung für mich selbst und andere“, in der zweiten Woche die „Achtsamkeit“, in der dritten die „Selbstständigkeit“. Dieses Vorgehen war vielleicht etwas übertrieben, aber durch das tatsächliche Tun im täglichen Miteinander haben die Werte der Schule die allgemeine Haltung geprägt. Eine solche Basis der gemeinsamen Werte trägt letztlich dazu bei, dass das Lernen leichter wird.

Mit der Initiative möchten Sie potenziell leistungsstarke Kinder und Jugendliche fördern. Macht es für Lehrkräfte überhaupt einen Unterschied, ob sie leistungsstarke oder leistungsschwache Schülerinnen und Schüler individuell unterstützen?

Leistungsschwächere Kinder und Jugendliche brauchen mehr Unterstützung beim Üben und viel Anleitung. Leistungsstarke müssen Horizonte eröffnet bekommen und freiere Strukturen erleben, in denen sie sich weiterentwickeln können.

Es wäre eine Bildungsungleichheit, wenn wir uns nur mit den Förderbedürftigen beschäftigen würden und die Leistungsstärkeren sich selbst überließen, weil sie „schon gut allein“ zurechtkommen. Wir wollen gerade nicht auf ein mittleres Maß hin arbeiten, sondern jede und jeden so weit bringen, wie sie oder er kommen kann. Auch wollen wir die sozialen Unterschiede nicht verstärken, sondern über den Zusammenhalt in der Klasse alle miteinander in Kontakt bringen.

„Wir möchten über eine gemeinsame Verantwortung für jeden Einzelnen sowie für die Gesellschaft eine stabile Solidarität herstellen. Denn Schule ist eine Gesellschaft im Kleinen. Je weniger Entmutigung und Hierarchisierung in der Schule stattfinden, umso besser funktioniert im Erwachsenenleben eine bunte Gesellschaft. Das ist für den sozialen Frieden enorm wichtig.“

Gabriele Weigand
 

Welche Bedeutung hat die enge Zusammenarbeit von Bund und Ländern mit Wissenschaft und Schulen für ihre Arbeit?

Eine recht große, weil diese weltweit einmalige Dimension sonst gar nicht möglich wäre. Bund, Länder, Wissenschaft und Schulpraxis wollen Potenzialorientierung und Talentförderung in vielen Facetten bundesweit an alle Schulen bringen. Das ist wichtig, weil es sich sonst bloß um einzelne Projekte einzelner Bundesländer handeln würde, die nach Projektabschluss schnell versiegen könnten.

Ein anderer Aspekt ist die bundesweite Vernetzung: Erst wenn Menschen regelmäßig zusammenkommen und Argumente austauschen, dann entstehen Einsichten. Mit „Leistung macht Schule“ haben wir ein Projekt geschaffen, das inhaltlich auf den Erfahrungswerten der einzelnen Länder und Hochschulen aufbaut und sich im aktiven Austausch länder-, hochschul- und disziplinübergreifend weiterentwickeln kann.

In der Zusammenarbeit mit Bund und Ländern spüren die Schulen und auch wir aus der Wissenschaft immer wieder den gebündelten politischen Rückhalt. Man darf nicht unterschätzen, welch positive Veränderungen dieser Rückhalt an den Schulen bewirken kann.

Was ist in Ihren Augen die größte Herausforderung für Schulen, die eine individuelle Potenzial- und Leistungsförderung, dauerhaft leben wollen?

Viele unserer Schulen stellen fest, dass sie – nicht zuletzt wegen des Lehrkräftemangels – zu wenig Zeit für Unterrichts- und Schulentwicklung oder für Kooperation, geschweige denn für schulübergreifende Netzwerkarbeit haben. Bislang engagieren sich noch zu viele Lehrpersonen in ihrer freien Zeit dafür, weil sie die eigentlich zur Verfügung stehende Arbeitszeit für organisatorische Dinge oder für Krankheitsvertretungen aufbringen müssen. In solchen Situationen geraten selbst die engagiertesten Lehrkräfte irgendwann an ihre Grenzen.

Um dies zu ändern, müssten mehr Gestaltungsräume geschaffen und die Unterstützungssysteme, wie Sozialarbeit und Jugendhilfe, verstärkt werden. Das Stichwort Ganztagsschule habe ich diesbezüglich schon erwähnt. Außerdem sollten Schulleitungen das nötige Gewicht haben, um ihre Entwicklungsziele zusammen mit ihren Kollegien zu erreichen. Das erfordert ganz besondere Kompetenzen.

Deshalb hängt ein nachhaltiger Erfolg von „Leistung macht Schule“ stark davon ab, wie wir die Schulen in diesen Punkten langfristig besser unterstützen. Wir hoffen, dass wir mit unseren Forschungsergebnissen die Gelingensbedingungen für eine potenzial- und leistungsfördernde Schulgestaltung klar benennen und Politik und Schulen daraufhin gezielt handeln können.

Sie blicken nun schon auf zwei Jahre „Leistung macht Schule“ zurück. Gibt es etwas, das Sie beim nächsten Mal anders machen würden?

Möglicherweise wäre es sinnvoller gewesen, einige Teilprojekte stärker zu konzentrieren. Denn wir brauchen am Ende – neben den Erkenntnissen aus den 22 Teilprojekten – gemeinsame, projektübergreifende Ergebnisse. Deshalb arbeiten wir momentan daran, unsere Erkenntnisse aus den einzelnen Teilprojekten zusammenzuführen und zu generalisieren.

Außerdem wissen wir jetzt noch besser, wie wesentlich gute und nachhaltige Unterrichtsentwicklung von guter Schulentwicklung abhängt: beide Aspekte gehen Hand in Hand. Deshalb vernetzen sich die Lehrkräfte und die Forschenden in den Projekten zur Schul- und Unterrichtsentwicklung nun stärker.

Das sind vergleichsweise kleine Stellschrauben, an denen Sie drehen würden. Ihr Konzept ist also aufgegangen?

Ja, das kann man sagen. Wir genießen umfängliches Vertrauen und ziehen alle an einem Strang. Alle Beteiligten geben ihre unterschiedlichen Expertisen engagiert in das Projekt hinein. Das gibt – nach nur zwei Jahren – ein gutes Gefühl.

Frau Professorin Weigand, Ihr Ziel ist es, Schule und Unterricht in ganz Deutschland mit „Leistung macht Schule“ zu verändern. Was machen Sie eigentlich, wenn sie sich nicht mit Bildungsthemen beschäftigen?

Ich mag Literatur und Theater und bewege mich gerne an der frischen Luft. Am liebsten spiele ich mit meinen drei Enkeln Fußball oder Badminton. Zeit für solche Dinge zu haben, ist notwendig für meine Gelassenheit. Und Gelassenheit ist absolut wichtig für meine tägliche Arbeit.

Frau Professorin Weigand, wir danken Ihnen für das Gespräch!

Professorin Dr. Gabriele Weigand

Nach ihrer Promotion und Habilitation an der Julius-Maximilians-Universität Würzburg ist Gabriele Weigand seit 2004 Professorin für Allgemeine Erziehungswissenschaft an der Pädagogischen Hochschule Karlsruhe. Sie beschäftigt sich mit Personaler Anthropologie, Begabungs- und Schulentwicklungsforschung sowie mit institutioneller und interkultureller Pädagogik. Gastdozenturen und Forschungsaufenthalte haben sie nach Australien, Brasilien, Frankreich, Japan, Taiwan und in die USA geführt. Ihr Studium umfasste auch die Fächer Germanistik, Geschichte und Politik. Gabriele Weigand unterrichtete zwölf Jahre lang Deutsch, Geschichte, Sozialkunde und Ethik am Deutschhaus-Gymnasium in Würzburg. Als Mitglied in der Schulleitung und Lehrerin hat sie dort Modellklassen für Hochbegabte entwickelt. Sie ist Mitherausgeberin der Zeitschrift „journal für begabtenförderung“ und leitet das eVOCATIOn-Weiterbildungsinstitut, das aus einem EU-Projekt mit sechs europäischen Ländern hervorgegangen ist. Es bietet Fort- und Weiterbildungen für Lehrpersonen sowie Schulbegleitung im Bereich Begabungs-, Leistungs- und Potenzialentwicklung an. Neben der Koordination des Forschungsverbunds leitet Gabriele Weigand für „Leistung macht Schule“ mit anderen Forscherinnen und Forschern das Projekt Leistungsfördernde Schul- und Leitbildentwicklung.