„Potenziale entwickeln – Schule transformieren – Zukunft gestalten“ auf der „Leistung macht Schule“-Jahrestagung 2024
Beteiligte aus Schulen, Wissenschaft, Bund und Ländern nahmen vor Ort in Münster und digital an der „Leistung macht Schule“-Jahrestagung 2024 teil. Sie besuchten ein vielfältiges Programm mit Vorträgen, interaktiven Workshops und Diskussionen.

Professorin Gabriele Weigand (Pädagogische Hochschule Karlsruhe) begrüßt die Teilnehmenden bei der Eröffnungsveranstaltung
Michael Kuhlmann
Ende September 2024 fand die „Leistung macht Schule“-Jahrestagung gemeinsam mit dem Münsterschen Bildungskongress statt. Die Veranstaltung stand unter dem Motto „Potenziale entwickeln – Schule transformieren – Zukunft gestalten“. Insgesamt nahmen rund 1.600 Personen vor Ort in Münster und digital teil. Die Jahrestagung bot den zahlreichen Akteuren der Initiative spannende inhaltliche Impulse und Möglichkeiten zum Austausch.
Umfangreiches Programm und internationalen Perspektiven
Wie können Potenziale erkannt und Begabungen vor dem Hintergrund zunehmender gesellschaftlicher Herausforderungen gefördert werden? Das konnten Teilnehmende bei den vielfältigen Programmpunkten der Tagung in Form von (internationalen) Vorträgen, Austauschrunden und Workshops erfahren und diskutieren. Dabei fanden Einblicke in neue Erkenntnisse aus der Forschung und Erfahrungen aus der Schulpraxis gleichermaßen Berücksichtigung.
Professorin Gabriele Weigand, Koordinatorin des Forschungsverbunds „LemaS-Transfer“ und ihr amerikanischer Kollege Professor Frank Worrell von der University of California in Berkeley gingen in ihren beiden Kurzvorträgen darauf ein, wie Begabungs- und Leistungsförderung allen Kindern zugutekommen kann. Es sei wichtig, Bildungsgerechtigkeit und Begabungsförderung nicht als Gegensätze zu sehen, sondern diese Aspekte – wie es in „Leistung macht Schule“ schon geschehe – zusammenzubringen. Wenn es gelinge, Begabung nicht als etwas Fixes anzusehen, sondern die Perspektive der Talententwicklung zu übernehmen, könnten alle Schülerinnen und Schüler von Begabungsförderung profitieren.
Impulse aus Wissenschaft und Schulpraxis
Professorin Anne Sliwka, Wissenschaftlerin an der Universität Heidelberg, und Stefan Ruppaner, ehemaliger Schulleiter der seit 2018 an der Initiative beteiligten Alemannenschule Wutöschingen, blickten in ihrem Vortrag auf potenzialorientierte Schulentwicklung: Sie erklärten, wie Zeit, Raum, Zusammenarbeit in Teams und Assessments neu gedacht und gestaltet werden können, damit Schulen zu modernen Lernorten werden, die die individuelle Entwicklung der Schülerinnen und Schüler bestmöglich unterstützen. Dabei zeigten sie aus ihren jeweiligen Perspektiven anschaulich, wie ein solcher Prozess an Schulen praktisch umgesetzt werden kann und welche Herausforderungen und Chancen damit einhergehen.
Auch die begabungsförderliche Unterrichtsentwicklung spielte eine wichtige Rolle. In diesem Zusammenhang stellte der Forschungsverbund Konzepte, Strategien und Materialien vor, die er in der ersten Phase von „Leistung macht Schule“ gemeinsam mit Lehrkräften entwickelt und erprobt hatte. Professor Marcus Nührenbörger von der Universität Münster zeigte anhand der „Zauberzahlenkreuze“ beispielhaft, wie Kinder im Mathematikunterricht offen experimentieren und so mathematische Zusammenhänge spielerisch entdecken können.
Transfer gemeinsam gestalten
Die zweite Phase von „Leistung macht Schule“ steht ganz im Zeichen des Transfers. Schließlich sollen möglichst viele Schulen bundesweit von den Ergebnissen der Initiative profitieren. Dies spiegelte sich auch im Programm der Jahrestagung wieder: Der Forschungsverbund organisierte verschiedene Workshops und Vorträge für Lehrkräfte und Mitarbeitende der Landesinstitute und Qualitätseinrichtungen der Länder. Diese arbeiten gemeinsam als Multiplikatorenteams und geben in Schulnetzwerken ihr Wissen und ihre Erfahrungen an neu hinzugekommene Schulen weiter. Zentral war dabei insbesondere die Frage, wie die Teams den Transfer bestmöglich gestalten können.
Insgesamt hat sich die Jahrestagung einmal mehr als wichtiger Bestandteil der Initiative erwiesen, in deren Rahmen aktuelle Ergebnisse aus Forschung und Schulpraxis präsentiert und diskutiert werden können. Zugleich bot sie den beteiligten Akteuren die Möglichkeit, sich kennenzulernen, auszutauschen und zu vernetzen und so eine stabile Basis für die weitere Zusammenarbeit zu schaffen.