Um „Begleitung und Beratung“ ging es auf dem vierten Fachtag von „Leistung macht Schule“

Vertreterinnen und Vertreter aus Forschung, Bildungsadministration und Bildungspolitik haben auf dem vierten Fachtag darüber diskutiert, wie professionelle Begleitungs- und Beratungsangebote für Schulen initiiert und weiterentwickelt werden können.

Zwei Strichmännchen im Gespräch

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Rund 60 Teilnehmende aus ganz Deutschland haben sich am 09. November 2021 online zugeschaltet, um länder- und institutionsübergreifend über aktuelle Themen der Begabungsförderung zu sprechen. So viele waren es noch nie! Diesmal ging es um „Begleitung und Beratung“, ein Thema das sehr vielfältig sein und ganz unterschiedliche Adressatengruppen in den Blick nehmen kann: etwa Schülerinnen und Schüler, Eltern, Lehrkräfte oder auch pädagogische und psychologische Fachkräfte im Bereich der Begabungs- und Leistungsförderung.

Forschungsverbund stellt Konzepte vor, die Schülerinnen und Schüler individuell unterstützen und begleiten

Der Forschungsverbund stellte zu Beginn verschiedene Konzepte vor, mit denen Kinder und Jugendliche bei ihrer Entwicklung besonders unterstützt werden können. Professor Werner Wollersheim und sein Team von der Universität Leipzig erklärten, wie Schülerinnen und Schüler mithilfe von personalisierten Entwicklungsplänen individuell gefördert werden. Professorin Heidrun Stöger und Doktorin Kathrin Emmerdinger von der Universität Regensburg setzen auf die intensive Betreuung in Mentoring-Programmen, weil Kinder und Jugendliche dadurch ihre Interessen aufspüren und ihre Begabungen optimal entfalten. Abschließend verdeutlichte Professor Friedhelm Käpnick von der Universität Münster, wie Schülerinnen und Schüler bei Übergängen im Schulsystem von einer gezielten Begabungs- und Leistungsförderung profitieren können.

Begleitungs- und Beratungsangebote unterstützen bei der Vernetzung, wenn sie optimiert und digitalisiert werden

Kurzvorträge der Landesinstitute und Qualitätseinrichtungen der Länder leiteten den Nachmittag des Fachtags ein. Doktorin Anne Ziesenitz und Ricarda Vielhauer aus Hamburg führten aus, wie Begleitungs- und Beratungsmaßnahmen mit einen detaillierten Handlungsleitfaden gezielt verbessert werden können. Dr. Heike Petereit, Ute Hölzel und Stefanie Wünsch stellten die Beratungsstelle „Besondere Begabungen in Sachsen“ vor, die vor allem digitale Angebote für die Begleitung und Beratung von Schulen bereithält. Melanie Helm-Becker und Marie Burger aus dem Saarland präsentierten Fortbildungsansätze, bei denen eine möglichst differenzierte Beratung und die regionale Vernetzung der Akteure eine zentrale Rolle spielen.

Begleitung und Beratung ist eine Gemeinschaftsaufgabe

In den Diskussionsrunden wurde deutlich, dass es sinnvoll ist, die Konzepte und Strategien der Begleitung und Beratung in eine zielorientierte Schulentwicklung einzubetten. So könnten Einzelmaßnahmen stärker und vor allem dauerhaft wirken. Dafür sollten alle Beteiligten an einem Strang ziehen, begonnen bei den Lehrkräften, über die Schulleitungen bis hin zu den Verantwortlichen in Landesinstituten und Kultusministerien. Auf einer solchen Grundlage könnten die Forschungs- und Entwicklungsergebnisse von „Leistung macht Schule“ nachhaltig verankert werden.

Weitergehende Information

Die Fachtage sind ein Format für den regelmäßigen Austausch zwischen dem Forschungsverbund von „Leistung macht Schule“ und den Landesinstituten beziehungsweise Qualitätseinrichtungen der Länder über die gemeinsame Arbeit in der Initiative. Das Bundesministerium für Bildung und Forschung finanziert die Fachtage und unterstützt damit die gewinnbringende Zusammenarbeit der Akteure. Organisiert werden die Fachtage vom DLR Projektträger. Die inhaltliche Ausrichtung und Koordination übernimmt der Forschungsverbund von „Leistung macht Schule“.